8-Tages Trekkingtour durch den Jotunheimen Nationalpark in Norwegen
Der Urlaub begann schon wieder einen Tag früher bei der Babsi in Traunstein. Morgens ging es dann zum Flughafen nach München, von dort weiter nach Oslo. Nach längerem Überlegen beschlossen wir auch die Weiterfahrt mit dem Bus gleich noch anzugehen. Am Ende des ersten Tages landeten wir in Leira auf einem Campingplatz in einer Hütte.
Am zweiten Tag war noch mal eine längere Busfahrt zum Ausgangspunkt Gjendesheim angesagt.
Erst am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Nach kurzem Regenschauer vor dem Start ist das Wetter noch herrlich sonnig. Blick zurück auf den Ausgangspunkt Gjendesheim und den Gjendesee.
Schon nach unserem ersten Anstieg in Richtung Glitterheim schlägt das Wetter wieder um. Es regnet den Rest des Tages abwechselnd stark mit kurzem Graupelschauer.
Noch kann uns aber das Wetter nichts anhaben.
Unser Zelt konnten wir während einer kurzen Regenpause auf einer Sandbank direkt neben einem See aufstellen.
Die erste Nacht im neuen Zelt ist gleich ein Härtetest. Es regnet die ganze Nacht. Test leider nicht bestanden, wir hätten doch alle Nähte abdichten sollen.
Auch den zweiten Tag im Nationalpark ist keine Wetterbesserung in Sicht. Morgens gibt es wieder eine Regenpause in der wir unser Zelt abbauen und Frühstücken. Kurz nach dem Abmarsch regnet es bereits wieder.
Immer wieder schön: Wackelige Hängebrücken
Mittagspause hinter einem großen Felsblock vor Wind und Regen geschützt.
Es geht über einen Sattel der um die 1700 m hoch gelegen ist. Hier liegt noch immer Schnee. Starker Wind und eiskalter Regen machen die Finger fast taub.
Der Blick ins nächste Tal bringt eine Überraschung. Wir sehen unsere erste Rentierherde mit etwa 40 Tieren. Später gibt’s noch bessere Fotos denn diese Tiere waren ziemlich weit weg und das Wetter nicht optimal fürs Fotografieren.
Herrliche Aussicht, Blick auf den Glittertind - leider nicht für uns. Es reicht gerade um die nächste Wegmarkierung zu sehen.
Extrem lange Hängebrücke, wir gehen nur einzeln drüber denn die schaukelt wirklich ordentlich. Auch der Wind hilft noch etwa nach.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Hütte Glitterheim, den Ausgangspunkt für den Glittertind (nur noch zweithöchster Berg Norwegens weil der Gletscher stark abgeschmolzen ist). In der Hütte sehen wir uns den neuesten Wetterbericht an – keine guten Aussichten. Wir entscheiden uns die Besteigung des Glittertind nicht zu wagen, da es ohne Sicht zu gefährlich am Gletscher wird.
Wir nehmen den Weg am Fuße des Glittertind und umgehen den Berg in Richtung Spiterstulen. Es geht mehrmals über oder durch stark angeschwollene Bergbäche.
Hias erklärt abends dem Wettergott was wir von Ihm halten!
Und anscheinend hat es funktioniert. Der nächste Morgen zeigt sich erheblich besser.
Es geht wieder über einen Sattel. Oben erwarten uns mehrere kleine sehr klare Bergseen. Der Weg ist den ganzen Tag sehr steinig. Bei uns würde man hier nicht unbedingt von einem Weg sprechen wenn man von einem Felsblock zum nächsten springen muss.
Schon wieder Rehtiere. Diesmal kommen wir nahe genug
heran um bessere Fotos zu machen. Das einzige was das „Wildnis Gefühl“ etwas
trübt ist eine Glocke am Chef Rentier! Die Rehtiere gehen angeblich gern auf
Schneefelder um sich die Mücken vom Leib zu halten.
Kurz sieht man den Glittertind, doch das kann noch nicht wirklich der Gipfel sein. Für uns ist das Thema abgehakt. Unser nächstes Ziel ist Spiterstulen, Ausgangspunkt für den höchsten Berg Norwegens, den Galdhøpiggen.
Vor uns kommen der mächtige Gletscher und die Vorgipfel des Galdhøpiggen in Sicht.
Der letzte Kilometer nach Spiterstulen führt über die Mautstraße. Hier kaufen wir Proviant nach und holen wieder den neuesten Wetterbericht ein.
Wieder entscheiden wir uns gegen den Anstieg zum Galdhøpiggen. Der Wetterbericht ist für den Rest der Woche miserabel und die Kondition spricht auch gegen eine Besteigung ohne vorherigen Ruhetag.
Wir zelten mit Blick auf die Rückseite des Galdhøpiggen und dessen Hängegletscher.
Am nächsten Tag machen wir einen kurzen Abstecher zu einer Gletscherzunge. Aus dem kurzen Abstecher wir jedoch fast eine Tagesetappe.
Unser nächstes Ziel ist zwar nicht so hoch wie die bisherigen, dafür aber schwierig. Von dieser Seite sieht die Kyrkja 2032 m fast unbesteigbar aus. Doch noch ist der Berg eine ganze Tagesetappe entfernt.
Weiter geht es nach Leirvassbu, wo wir wieder unsere Vorräte ergänzen, kann man sich bei uns eine Berghütte vorstellen die keinen Alkohol verkaufen darf?
Auch eine Flussüberquerung ist kein großes Problem, abgesehen von rutschigen Steinen und ein bisschen Gespür für den richtigen Weg.
Am Fuße der Kyrkja - je weiter wir den Berg umrunden desto leichter besteigbar sieht er aus.
Trotz schlechter Wetteraussichten entscheiden wir uns für einen Aufstieg auf die Kyrkja. Die Rucksäcke bleiben am Fuß des Berges zurück. Im Eiltempo geht es zum Gipfel.
Wieder ist das Wetter gegen uns, doch so kurz vor dem Gipel ist an Umkehren nicht mehr zu denken.
Am Gipfel reißt die Wolkendecke kurz auf und gibt den Blick auf die Berge und Seen in der Umgebung frei.
Die Zeltplatzsuche nach dem Abstieg von der Kyrkja zieht sich ewig hin, erst um halb zehn abends finden wir eine bescheidene Stelle fürs Zelt. Total fertig: Erst mal kurz in den Schlafsack zum Aufwärmen.
Ganz schön laut, der Gletscher über uns kalbt.
Kurze Etappe um einen See: Wir brauchen einen Tag zur Regeneration.
Endlich mal Zeit zum Wäschetrocken. Denkste. Gerade als wir meinen das Wetter wird endlich schön, kommt eine Regenwolke aus einer anderen Richtung.
Das nächste Ziel ist Memurubu. Dazu müssen wir aber noch über den 500 Meter höher gelegenen Bergrücken, die Memurutunga.
Beim Aufstieg zur Memurutunga kommen wir der Neuschneegrenze schon ziemlich Nahe. Diesmal haben wir Glück mit dem Wetter. Wir gehen die meiste Zeit des Tages in Richtung des schönen Wetters. Hinter uns sieht man den Regen fallen. Doch der Wind ist eisig.
Unter uns nun wieder der Gjende. Man kann bereits unseren Ausgangspunkt Gjendesheim am anderen Ende des Sees sehen. Auch auf der linken Seite ist unser morgiges Ziel, der Besseggengrat, bereits sichtbar.
Abstieg von der Memurutunga nach Memurubu. Leider müssen wir die 500 Höhenmeter bis fast zum See absteigen.
Der Aufstieg zum Besseggengrat bedeutet erneut 800 Höhenmeter Anstieg. Leichter wäre da schon die Bootsfahrt zurück nach Gjendesheim. Trotz schlechter Wetteraussicht entscheiden wir uns für den Grat.
Am Weg zum Besseggengrat wird schon klar was uns da vorne wieder erwartet.
Kurzer Rückblick auf den Gjende
Dann als das Gelände schwierig wird kommt auch das schlechte Wetter.
Zweimal sind wir vermeintlich am Gipfel angelangt, doch nach kurzem Abstieg geht es wieder weiter nach oben.
Der dritte Gipfel, an dem wir uns „Berg Heil“ wünschen ist dann der richtige. Das monumentale Steinmännchen markiert die höchste Stelle auf etwa 1750 m.
Dank guter Markierung mit Steinmännchen ist der Abstieg leicht zu finden.
Zurück am Ausgangspunkt Gjendesheim leisten wir uns eine Übernachtung in der DNT Hütte.
Der Trockenraum wird von uns stark beansprucht.
Ende Teil 1, Fortsetzung folgt.